Universeller Kosmopolitismus und globale Solidarität
Von der imperialen zur solidarischen Lebensweise
Mittwoch 26. April 2023
Der Schriftsteller Ilija Trojanow war 2009 und 2021 Sprecher auf den Tagen der Utopie. Seine Vision ist in der alltäglichen Debatte um Asyl und Arbeitszuwanderung kaum mehr zu vernehmen. Verteilungsangst und Fremdenfeindlichkeit stellt er das Fremde als Quelle der Inspiration und Bereicherung der Mehrheitsbevölkerung gegenüber. Die bedeutendsten Zivilisationen gründen auf der fruchtbaren Kooperation von Kulturen, sagt Ilija Trojanow. Der renommierte Autor blickt zurück und vor auf die Utopie eines universellen Kompass – Wegweiser zu einer neuen kulturellen Praxis des Miteinanders
Als sein Co-Utopist bringt er zum Geburtstag des Festivals den Politikwissenschafter Ulrich Brand mit.
Die multiplen Krisen unserer Zeit spitzen sich immer weiter zu. Selbst das Davoser Weltwirtschaftsforum spricht heute von der Notwendigkeit einer Postwachstums-Gesellschaft. Doch konkrete Veränderungen benötigen konkrete Utopien. Ulrich Brand skizziert vor dem Hintergrund der Diagnose einer sich trotz vielfacher Krisen vertiefenden "imperialen Lebensweise" die Konturen einer "solidarischen Lebensweise". Jenseits des lokal-regionalen und nationalen Tellerrandes gibt es Erfahrungen in anderen Weltregionen, von denen wir viel lernen können.
Ulrich Brand lehrt und forscht als Professor für Internationale Politik an der Universität Wien, wo er gegenwärtig das Institut für Politikwissenschaft leitet. Seine Themenschwerpunkte sind die Krise der Globalisierung, Ökologie und imperiale Lebensweise sowie sozial-ökologische Transformationen. Er ist Vorstandsmitglied von »Diskurs. Das Wissenschaftsnetz« und Mitherausgeber der »Blätter für deutsche und internationale Politik«.
Ilija Trojanow, geboren in Bulgarien, ist Schriftsteller, Übersetzer und Verleger. Seit 2008 ist er in Wien und Stuttgart zu Hause. Sein Werk wurde in 30 Sprachen übersetzt. Zuletzt erschien »Die Doppelte Spur«, S. Fischer 2020. Derzeit schreibt der Autor an einem utopischen Roman.
Einführung in den Abend: Andrea Geiger
Eine Kooperation mit dem Bildungshaus St. Arbogast.
Wer mag kommt früher.
Vorprogramm – Visionäre Projekte in Vorarlberg:
Die utopische Talkshow, täglich von 17 bis 17:30 Uhr. Eintritt frei.