Bürgerbeteiligung, neue Milieus und Gemeinschaften in der kommunalen Entwicklung
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In den letzten Jahren gab es eine starke Zunahme an gemeinschaftsorientierten Wohn- und Lebensentwürfen - vom nachbarschaftlichen Wohnprojekt mit Freunden bis zum selbstorganisierten Kindergarten. Es steigt der Bedarf an zukunfsfähigen Stadt- oder Gemeindeentwicklungsentwürfen bei einer gleichzeitig zunehmenden Krise alter, repräsentativer, standardisierter Kommunalpolitik, konstatiert Konrad Hummel.
Was bedeutet diese Entwicklung für die ureigene Aufgabe von Politik, die Herstellung von Gemeinwohl und Gerechtigkeit?
Was sind Zukunftsbilder, erste Beispiele und konkrete Aufgaben einer zukünftigen urbanen Entwicklung? Ein brennendes Thema gerade in Vorarlberg, das durch die fortgeschrittene Zersiedelung im Rheintal dringend eine Hinwendung zu intelligenter Quartiersentwicklung benötigt.
Konrad Hummel stellt zwei politische Aufgabenstellungen bei der Entwicklung kommunaler Gemeinschaft in den Vordergrund: Die Moderation von Kooperationen mit und zwischen den Bürgerinnen und Bürgern. Zum Beispiel, um neue Wohnviertel zu ermöglichen, die so homogen wie nötig und so vielfältig wie möglich sind. Sowie die Moderation für die Weiterentwicklung völlig neuer Formen von Bildungsmodellen. »Denn der Bildungschancenunterschied wird zur Klassenschranke des 21. Jahrhunderts«, sagt der Sozialwissenschaftler und kommunale Verwaltungsexperte Konrad Hummel.
Bekannt wurde der mitreissende Redner vor rund zehn Jahren als Buchautor u.a. von »Öffnet die Altersheime«. Konrad Hummel ist wissenschaftlicher Referent beim Bundesverband für Wohnen und Stadtentwicklung in Berlin. Von 2002 - 2008 war er Sozialreferent der Stadt Augsburg. Hauptpunkte von Hummels Engagement in der Stadtregierung waren Bürgerbeteiligung, Integration und Generationengerechtigkeit.