Das gute Leben – Handeln aus der Verbundenheit
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»Nur ein paar Jahrzehnte, höchstens, sind wir, die Geborenen, fähig zu handeln, also ein Stück Welt zu gestalten, immer bezogen auf bedürftige Mithandelnde. In fast jeder Hinsicht sind wir abhängig vom und von Anderen.«
Für Ina Prätorius ist unser Wirtschaftssystem vor allem eine aus dem Ruder gelaufene Veranstaltung zur Maximierung von Autonomie. Die Illusion, sich unabhängig zu machen von Abhängigkeiten, von der Bedrängnis durch Beziehungen, von Orten, von Naturereignissen, von Bedürftigkeit.
Wie würde eine Welt aussehen, frägt sie, in der alle Menschen sich wieder als abhängig erkennen? Und gleichzeitig als handlungsfähig? Wie kann der Markt wieder gewürdigt werden als das, was er einmal sein sollte: eine sinnvolle und notwendige, aber zweitrangige Instanz zur Verteilung von Überschüssen?
»Die Antwort ist keine kompakte Utopie und keine heroische Revolution, sondern findet überall statt, sichtbar denen, die zu sehen verstehen. Wer Augen hat zu sehen, die sehe, und wer Ohren hat, der höre«. Ein anderer Blick auf Haus griech. »Oikos« und Gesetz »Nomos«, dem Wortstamm der Ökonomie (Oikonomia) und zukunftsweisende Perspektiven.
Ina Praetorius: In Karlsruhe geboren, nach dem Abitur Studium der Germanistik und evangelischen Theologie in Tübingen, Zürich und Heidelberg. Danach Assistentin am Institut für Sozialethik der Universität Zürich. Die postpatriarchale Philosophin, wie sie sich selbst bezeichnet, ist freie Autorin.
Publikationen u.a. »Handeln aus der Fülle« oder »Sich in Beziehung setzen«, Gütersloher Verlagshaus