Wie erzählt man eine Utopie so, dass alle sofort in sie auswandern wollen?

Die Vision wurde gemeinsam erarbeitet und bleibt als Papier in der sprichwörtlichen Schublade liegen. Die Klimaziele von Paris wurden beschlossen, aber der CO2 Anstieg steigt weiter an. Die Parteiprogramm-Kommission hat ein Jahr lang gearbeitet, aber an den Projekten der Realpolitik spürt man das nicht …

Über die wichtigsten Eigenschaften einer besseren Welt sind sich die meisten Menschen einig, sagt Ilija Trojanow. Die Schwierigkeit ist, von dieser Welt »be-geisternd« zu erzählen. Wir haben kein inhaltliches, wir haben ein Kommunikationsproblem. Im Gegensatz zu den Verschwörungstheoretikern und Weltuntergangspropheten mit ihren meist einfachen aber umso drastischeren Bildern versagt die PR der Utopie.

Wie kann von Gerechtigkeit und Glück erzählt werden? Wie lässt sich die Freiheit der Fantasie abbilden, ohne in dogmatische oder soziologische Verengungen abzugleiten? Wie genau müssen wir uns Zukunft vorstellen, und wie offen muss das zu gestaltende Kommende bleiben? Neue Lösungen benötigen neue Erzählungen.

Ilija Trojanow

in Bulgarien geboren, floh 1971 mit seiner Familie über Jugoslawien und Italien nach Deutschland und erhielt dort politisches Asyl. Er lebte zehn Jahre in Kenia, fünf Jahre in Bombay, zog 2003 nach Kapstadt und lebt heute in Wien.

Seine Romane, Reisereportagen und Streitschriften sind von der Kritik gefeierte Bestseller. Trojanow erhielt zahlreiche Auszeichnungen, u.a. erhielt er den Usedomer Literaturpreis, den Ehrenpreis des österreichischen Buchhandels für Toleranz in Denken und Handeln sowie den Vilenica International Literary Award.

Seine Bücher sind bisher in 30 Sprachen übersetzt worden. Zuletzt erschienen ›Nach der Flucht‹, sein Sachbuch-Bestseller ›Meine Olympiade: Ein Amateur, vier Jahre, 80 Disziplinen‹ sowie der Roman ›Doppelte Spur‹.

Einführung durch Michael Lederer, Büro für Freiwilliges Engagement und Beteiligung (FEB) der Vorarlberger Landesregierung

Eine Kooperation mit dem Energieinstitut Vorarlberg

Donnerstag, 29. Apri 2021

 

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Peter Niedermair begleitet die Tage der Utopie und veröffentlicht zu allen Vorträgen und Diskussionen einen Artikel in der Kultur Zeitschrift.