Sehnsucht, Utopie, Vision?

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Tausende Menschen flüchten vor Gewalt und Krieg nach Europa, weil sie sich hier ein friedliches Leben erhoffen. Diese Sehnsucht hat sie dazu gebracht, große Entbehrungen auf sich zu nehmen und alles, was ihnen lieb und vertraut war, zurück zu lassen. Doch nachdem sie ihr nacktes Leben gerettet haben, sind sie hier oft bitter enttäuscht, weil nur die Abwesenheit von Krieg allein noch nicht Frieden ist. Durch die Begegnung mit Tausenden von Menschen, die auf der Suche nach Frieden sind, müssen wir in den Gastländern grundsätzlich über Bedingungen nachdenken, durch die Frieden geschaffen werden kann: Was ist eine gerechte Sozialordnung? Respektieren wir wirklich andere religiöse oder kulturelle Auffassungen? Sind wir bereit, mit denen zu teilen, die gar nichts haben? Oder verschließen wir uns ihnen und klammern uns an das, was wir haben?

Friedrich Glasl gehört zu den renommiertesten Konfliktforschern und Mediatoren Europas. Er ist Autor mehrerer Standardwerke zu Konfliktmanagement und Mediation in Teams und Organisationen. Er lehrte an Universitäten in den Niederlanden, der Schweiz, Deutschland, England, Finnland, Russland, Armenien, Südafrika, zuletzt in Salzburg. Zur Zeit ist er Gastprofessor an der Staatlichen Universität Tiflis. Neben der Mediation in Organisationen berät er in Krisen- und Bürgerkriegssituationen. 2014 erhielt er den deutschen »Sokrates-Mediationspreis«, 2015 den internationalen Mediationspreis WinWinno und 2017 den »Life Achievement Award«. Als Ausgleich für die Konfliktarbeit pflegt Friedrich Glasl mit seiner Frau und Freundinnen das Marionettenspiel, schreibt dafür Stücke und führt Regie.