Die Ahnung soll Bild und Leib werden

Während des Festivals 2013 zeigten wir Arbeiten des österreichischen Künstlers Alois Neuhold. 2012 stieß seine Personale im Rahmen des „Steirischen Herbstes“ auf außerordentliche Resonanz. Sein Thema ist Vergegenwärtigung, Verwirklichung. Der magische Transport des Intuitiven durch den künstlerischen Prozess in die Welt.

„Alles Abstrakte ist ihm sowieso suspekt, meilenweit ist sein Denken davon entfernt. Kein Leben, nichts Lebendiges existiert als abstraktes Gebilde. Immer wird es konkrete Gestalt, leibhaftige Figur, körpernahe Formung. Immer muss alles auf dieser Erde Leib werden, sich in die Gewandung des Leiblichen, des Konkreten kleiden, formen und bilden. (...)“ Alois Neuhold über seine Arbeit.

1951 in Eggersdorf bei Graz geboren, studierte Alois Neuhold Theologie in Graz. 1977 wurde er zum Priester geweiht, 1978 suspendiert. Danach Studium an der Akademie der Bildenden Künste in Wien. In dieser Zeit fand er Anschluss zur Generation der Neuen Malerei in Österreich und wurde in Ausstellungen europaweit gezeigt. Nach einer biografischen Krise zog sich Neuhold Anfang der neunziger Jahre aus der Kunstöffentlichkeit zurück. Weitgehend unbemerkt verdichtete er sein Werk und entwickelte ein eigenständiges Oeuvre, das an der Grenze von Bildmagie, Kunst und Religion angesiedelt ist.